Ich möchte mich mal erkundigen, welchen Code man analysieren darf, wenn man auch an ReactOS arbeiten möchte.
Zum Beispiel wurde der Dateimanager von Windows (winfile.exe) unter der MIT-Lizenz veröffentlicht. Darf man als ReactOS-Entwickler Code davon gesehen haben?
Bei Projekten, wie OpenNT ist mir ja fast klar, dass man sich damit nicht beschäftigen sollte (Baut ja auf den Sourcecode-Leaks von Windows NT 4.0 und Windows 2000 auf).
Oder geht es nur darum, dass nicht 1 zu 1 Code von Projekten mit anderer Lizenz in ReactOS auftaucht?
Mit welchem Code darf man arbeiten?
Moderators: frik85, EmuandCo, Dr. Fred
Re: Mit welchem Code darf man arbeiten?
Das hier könnte die Antwort auf deine Frage sein:
https://www.reactos.org/wiki/Problematic_Licenses
https://www.reactos.org/wiki/Problematic_Licenses
Re: Mit welchem Code darf man arbeiten?
Von Microsoft veröffentlichte Open-Source-Software darfst Du selbstverständlich angucken. Ob der Code so direkt in ROS übernommen werden darf, hängt von der Lizenz ab. Bei MIT ist auch das ein ganz klares Ja. Die verschiedenen Versionen der MSPL sind da fragwürdiger; aber auch darunter veröffentlichten Code darf man lesen, nur eben ggf. nicht kopieren.
Das Lesen ist nur verboten bei Dingen, für die Du eben gar keine Erlaubnis hast, sie zu sehen. Das ist also geleakter Quellcode... der enthält Trade Secrets und steht unter einer Lizenz, die es der Öffentlichkeit nicht erlaubt, damit zu arbeiten. Ähnliches gilt für Software, die zwar an Leute außerhalb von Microsoft herausgegeben wurde, aber nur mit entsprechend beschränkter Lizenz oder NDA -- darunter fällt z.B. das Windows Research Kernel.
Schlussendlich gibt's natürlich noch die Möglichkeit, dass Du irgendwann mal legalen Zugriff auf solche Quellen hattest oder immer noch hast (also entweder Windows selbst, oder z.B. das WRK durch eine Uni). Dann machst Du zwar legal nichts falsch, aber aus dem so gewonnenen Wissen darf kein ROS-Code entstehen, weil das eben gegen Deine Lizenz/NDA verstoßen würde (und für ROS rechtlich problematisch wäre). Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sagen wir also, dass wir in solch einem Fall wahrscheinlich ganz auf Deine Mitarbeit verzichten müssten. Das trifft aber eben nur auf relativ wenige Leute zu.
Für den "Normalo" ist die Regel also: wenn's nicht geleakter Code (oder was darauf basierendes) oder WRK ist, darfst Du es erstmal lesen ohne Dir Sorgen machen zu müssen.
Das Lesen ist nur verboten bei Dingen, für die Du eben gar keine Erlaubnis hast, sie zu sehen. Das ist also geleakter Quellcode... der enthält Trade Secrets und steht unter einer Lizenz, die es der Öffentlichkeit nicht erlaubt, damit zu arbeiten. Ähnliches gilt für Software, die zwar an Leute außerhalb von Microsoft herausgegeben wurde, aber nur mit entsprechend beschränkter Lizenz oder NDA -- darunter fällt z.B. das Windows Research Kernel.
Schlussendlich gibt's natürlich noch die Möglichkeit, dass Du irgendwann mal legalen Zugriff auf solche Quellen hattest oder immer noch hast (also entweder Windows selbst, oder z.B. das WRK durch eine Uni). Dann machst Du zwar legal nichts falsch, aber aus dem so gewonnenen Wissen darf kein ROS-Code entstehen, weil das eben gegen Deine Lizenz/NDA verstoßen würde (und für ROS rechtlich problematisch wäre). Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sagen wir also, dass wir in solch einem Fall wahrscheinlich ganz auf Deine Mitarbeit verzichten müssten. Das trifft aber eben nur auf relativ wenige Leute zu.
Für den "Normalo" ist die Regel also: wenn's nicht geleakter Code (oder was darauf basierendes) oder WRK ist, darfst Du es erstmal lesen ohne Dir Sorgen machen zu müssen.
Re: Mit welchem Code darf man arbeiten?
Danke für die Erklärung, die ist für mich soweit nachvollziehbar. Windows Research Kernel sagt mir was, hatte den auch mal auf der Platte, aber nie entpackt oder was damit gemacht. Werde das dann auch lieber lassen, bin schon einige Zeit dabei nachzuvollziehen, wie die einzelnen C-Dateien in ReactOS zusammenarbeiten und versuche da annähernd was zu verstehen. Ist garnicht so einfach, weil das Projekt schon ganz schön umfangreich ist (lese da ungefähr seit 2008 mit).ThFabba wrote:Von Microsoft veröffentlichte Open-Source-Software darfst Du selbstverständlich angucken. Ob der Code so direkt in ROS übernommen werden darf, hängt von der Lizenz ab. Bei MIT ist auch das ein ganz klares Ja. Die verschiedenen Versionen der MSPL sind da fragwürdiger; aber auch darunter veröffentlichten Code darf man lesen, nur eben ggf. nicht kopieren.
Das Lesen ist nur verboten bei Dingen, für die Du eben gar keine Erlaubnis hast, sie zu sehen. Das ist also geleakter Quellcode... der enthält Trade Secrets und steht unter einer Lizenz, die es der Öffentlichkeit nicht erlaubt, damit zu arbeiten. Ähnliches gilt für Software, die zwar an Leute außerhalb von Microsoft herausgegeben wurde, aber nur mit entsprechend beschränkter Lizenz oder NDA -- darunter fällt z.B. das Windows Research Kernel.
Schlussendlich gibt's natürlich noch die Möglichkeit, dass Du irgendwann mal legalen Zugriff auf solche Quellen hattest oder immer noch hast (also entweder Windows selbst, oder z.B. das WRK durch eine Uni). Dann machst Du zwar legal nichts falsch, aber aus dem so gewonnenen Wissen darf kein ROS-Code entstehen, weil das eben gegen Deine Lizenz/NDA verstoßen würde (und für ROS rechtlich problematisch wäre). Um auf der sicheren Seite zu bleiben, sagen wir also, dass wir in solch einem Fall wahrscheinlich ganz auf Deine Mitarbeit verzichten müssten. Das trifft aber eben nur auf relativ wenige Leute zu.
Für den "Normalo" ist die Regel also: wenn's nicht geleakter Code (oder was darauf basierendes) oder WRK ist, darfst Du es erstmal lesen ohne Dir Sorgen machen zu müssen.
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